Was heißt bilingual?
Bilingual heißt zweisprachig. Im bilingualen Unterricht werden weitergehende Kompetenzen als im normalen Sprachunterricht vermittelt. Die Fremdsprache dient als Mittel zum Erlernen von Inhalten und Methoden in anderen Fächern. Hierdurch wird die sprachliche Kompetenz der Schüler/-innen im Allgemeinen gefördert, aber auch die Kommunikationsfähigkeit mit Hilfe eines bestimmten fachspezifischen Wortschatzes im Besonderen.
Wo gibt es bilinguale Schulen?
In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der bilingualen Schulen in den letzten Jahren ständig gewachsen. Allein in Dortmund gibt es im Moment fünf Gymnasien, die zweisprachige Züge mit englischer Sprache anbieten. Darüber hinaus gibt es auch Schulen mit anderen fremdsprachlichen bilingualen Zügen.
Wieso „bili plus MINT*“ für alle in der Sekundarstufe I
Veränderungen und neue Entwicklungen beim Sprachenlernen an Grundschulen haben Auswirkungen auf die Kenntnisse und Fähigkeiten von Kindern im Übergang von der Grundschule zur weiterführenden Schüle. Alle Kinder lernen Englisch von der 1. Klasse an. An mehreren Dortmunder Grundschulen gibt es Klassen mit bilingualem Sachunterricht in einzelnen Fächern von der 1. Klasse an.
Vor diesem Hintergrund erscheint das bisherige „Bili-Konzept“ mit einer intensiven Spracherwerbsphase in den Klassen 5 und 6 aus einer Zeit, in der die 1. Fremdsprache Englisch in Klasse 5 einsetzte, nicht mehr sinnvoll und zeitgemäß. Bereits erworbene Kompetenzen in den Bereichen Hören und Sprechen werden so nicht angemessen gefördert und weiterentwickelt. Es fehlt die frühe Einführung bzw. Fortführung von bilingualem Sachunterricht und von Sachunterricht mit bilingualen Anteilen / Modulen.
Der Name „bili plus MINT“ steht für eine Kombination des klassischen Deutsch-Englisch-bilingualen Bildungsgangs (am Leibniz-Gymnasium seit 1999) mit einer zeitgemäßen Anreicherung des Fachunterrichts durch bilinguale Unterrichtseinheiten und mit einer naturwissenschaftlichen Basisförderung.
Wie wird „bili plus MINT“ unterrichtet?
In der Stufe 5 wird das Fach Englisch mit vier statt mit drei Stunden (Unterrichtsstunden dauern jeweils 60 Minuten) unterrichtet. Diese Zusatzstunde dient unter anderem zur Angleichung der mitgebrachten Englischkenntnisse und Fähigkeiten. Schon in der Stufe 5 tauchen in mindestens einem Sachfach (z.B. Musik) bilinguale Unterrichtseinheiten (Module) auf. Außerdem nehmen die Kinder an einem einstündigen naturwissenschaftlichen Projektunterricht (in deutscher Sprache) teil.
In der Stufe 6 werden die Englischkenntnisse zusätzlich zu den bilingualen Unterrichtseinheiten im Musikunterricht noch durch englischsprachige Module im Erdkundeunterricht gefördert. Dazu steht eine Ergänzungsstunde zur Verfügung. Auch andere Fächer wie die Biologie bieten sich für eine Anreicherung durch einzelne kleine bilinguale Elemente an.
In der Mittelstufe (Klasse 7 bis 9) wird die zusätzlichen Förderung fortgeführt. Bilinguale Sachfächer sind Erdkunde, modulartig ab Stufe 6, Biologie ab Stufe 8 und Geschichte ab Stufe 9, und andere Sachfächer wie Musik, wo ein modulhaft bilingualer Unterricht sich anbietet.
Für die Bewertung der Schülerleistung in den bilingual unterrichteten Fächern werden in erster Linie die fachlichen, also nicht die sprachlichen Leistungen herangezogen.
Der so eingeschlagene zweisprachige Bildungsweg kann in der Oberstufe bis zum begehrten “bilingualen Vermerk” auf dem Abiturzeugnis fortgesetzt werden, wenn Englisch als Leistungskurs und eins der Sachfächer, die bilingual erteilt wurden, als drittes oder viertes Abiturfach gewählt werden.
* “MINT” steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik